Das „kleine Schwarze“ ist heute jeder modebewussten Frau ein Begriff. Es besticht durch klassische Eleganz und darf wahrhaftig in keinem Kleiderschrank fehlen, den eine Dame ihr Eigen nennt. Denn: Das „kleine Schwarze“ kleidet Frau nach wie vor bei fast jedem Anlass bestens. Das Erstaunliche daran ist aber, dass sich das gewitzte Kleidungsstück im Laufe seiner Geschichte kaum gewandelt hat.
Audrey Hepburn machte es berühmt, doch auch heute noch halten sich Designer weltweit an die Werte, die seine berühmte Schöpferin bei der Erschaffung vor Augen hatte. Aber welche Werte sind das? Wann wurde das „kleine Schwarze“ erschaffen – und von wem? Und was genau ist es, was das schön-schlichte Kleid aus- und auch so unverkennbar macht?
Eine klassische Geschichte
Jede Geschichte hat einen Anfang – so auch das „kleine Schwarze“. Und dieser findet sich offiziell in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts. Damals verfolgte Modeikone Coco Chanel das Ziel, ein Kleid zu kreieren, das elegant, schön, schlicht und stets kleidend ist. Im Vordergrund stand für die kreative Französin dabei aber vor allem, dass es sich bei ihrer damals neuesten Kreation um etwas handeln sollte, das sich tatsächlich bei fast allen Anlässen tragen lässt. Dafür verband sie einen schlichten aber edlen Schnitt mit der neutralen Farbe schwarz. Diese beiden Dinge sind heute typisch für den zeitlosen Trend. Gleiches gilt für die Länge, die vorschreibt, dass ein waschechtes kleines Schwarzes bis zu den Knien gehen muss. Das „kleine Schwarze“, wie man es wenig später in Kennerkreisen taufte, war geboren.
Früher wie heute lässt sich das klassische Kleid problemlos zum Businesstreffen, zum Cocktailabend, zu festlichen Anlässen aber auch zu einem Partyabend tragen. Hier und da kann und darf man es jedoch mit Accessoires, Schmuck und Schuhen aufwerten. Zudem gibt es heute auch etwas gewagtere „kleine Schwarze“ – jedenfalls, wenn man vielen jungen Frauen nach geht. Diese sind oft mit Spaghettiträgern versehen, ganz trägerlos und deutlich weniger als knielang. Offiziell gelten diese jedoch eigentlich nicht als trenddazugehörige Variationen.
Urheberrechtsfragen: Chanel oder Rosenstein?
Und noch etwas gibt es, bei dem sich die Modegeister scheiden. Wurde das „kleine Schwarze“ wirklich von Coco Chanel erschaffen? Einige Kenner sagen eventuell ist das nicht der Fall. Chanel machte es laut diesen nur weltweit bekannt. Denn bereits Jahre, bevor Chanel ihre Version des Kleides vorstellte, hatte die weniger bekannte Designerin Nettie Rosenstein ein kleines schwarzes Trauerkleid entworfen. Dieses sieht dem „kleinen Schwarzen“ beachtlich ähnlich.