Abendmode – aus dem heutigen Alltag ist sie nicht mehr wegzudenken. Bestimmte Anlässe und Begebenheiten verlangen einfach von uns, uns gehobener und ausgewählter zu kleiden. Allerdings war das nicht immer so. Früher, als Kleidung noch viel weniger definiert wurde, spielte diese meistens eine eher geringere Rolle. Erst im Laufe der Zeit änderte sich dies langsam und Stück für Stück.
Doch seit wann ist das so? Wann kristallisierte sich langsam aber sicher eine Abendmode aus den Bekleidungsregeln heraus? Und wie genau sah die Abendkleidung zum Beginn ihrer Geschichte aus?
Abendmode früher und heute
Ihren eigentlichen Beginn findet die Geschichte der Abendkleidung im frühen Altertum. Denn als Kleidung langsam aber sicher zu einem Statussymbol wurde, änderte sich in vielerlei Weisen auch deren Aussehen und Ansehen. Ganz am Anfang, etwa um das 10. Jahrhundert herum, sah beides aber noch gänzlich anders aus als heute. Damals gab es nur Kleidung für die Armen und Kleidung für die Reichen. Letztere war zwar ebenso zweckmäßig, wie es Kleidung bereits einige Jahrhunderte lang gewesen war – allerdings war diese etwas prachtvoller. Doch der Wert und das Ansehen der Kleidung steigerten sich weiterhin. Das äußerte sich in erster Linie dahingehend, dass die Reichen und Schönen längst vergangener Zeiten stets nach luxuriöseren Kleidungsstücken und Stoffen trachteten.
Etwa gegen Mitte des 13. Jahrhunderts wurde dann zu festlichen Anlässen, beispielsweise zur Hochzeit, edlere Kleidung getragen – sofern man diese besaß. Ebenso wurde früher in der Kirche spezielle Kleidung getragen. Diese war züchtig aber auch prunkvoll zugleich. Damit wollte man dem Glauben ehren. Das spitzte sich in den folgenden Jahrhunderten immens zu. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts besaßen fast alle Familien für ihren Gesellschaftsstand überdurchschnittlich hochwertige Kleidungsstücke für den Sonntag. Diese wurden allerdings nicht nur während der Kirchgänge, sondern oft auch zu feierlichen Anlässen getragen. Die tatsächliche Geburtsstunde der Abendmode als solche findet sich allerdings ebenfalls im 20. Jahrhundert.
Die ersten „Stunden“ der Abendmode
Noch im 19. Jahrhundert war Kleidung an sich also noch wie vor ein Statussymbol. Zwar hatte jeder Mensch etwas bessere und weniger bessere Kleidungsstücke für den Alltag und für besondere Anlässe – jedoch legten diese auch immer dessen Stand offen und unterschieden sich eher in ihrer Neuheit und Unversehrtheit von der Alltagskleidung. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Alltagskleidung dann etwas schlichter, legerer und bequemer. Zeitgleich wurden aber auch edlere Kreationen auf festlichen Anlässen zur Schau getragen. Man zeigte also nicht mehr Tag für Tag, was man geldlich für Kleidung „übrig“ hatte, sondern bevorzugt bei gesellschaftlichen Zusammenkünften. Im Laufe der weiteren Modegeschichte nahm der Stellenwert der Abendmode immer weiter zu. Jedoch wurde Abendmode mit der Zeit ebenso erschwinglicher für alle gesellschaftlichen Schichten, wie sie sich heute umso stärker von der Alltagskleidung abhebt.